Pressemitteilung

Soleaustritt bei Baustelle K5

Ursache identifiziert

12.12.2011 -

Am Freitagnachmittag (9. Dezember 2011) ist es um circa 16 Uhr auf dem Gelände der GHG Gasspeicher Hannover GmbH zu einem Austritt von Sole (Salzwasser) und Stickstoff gekommen. Bei der im Bau befindlichen zukünftigen Kaverne K5 kam es beim Abtrennen von Solrohren zu einem unerwarteten Austritt eines Sole-Stickstoff-Gemisches. Über das Wochenende konnte GHG die Ursachen des Ereignisses eindeutig identifizieren. Die Sicherheit von Anwohnern und Umwelt war durch den Sole-Austritt nicht gefährdet.

„Ein Mitarbeiter des von GHG beauftragten Fachunternehmens hatte versäumt, den Solespiegel in der Kaverne K5 auf die erforderliche Höhe einzustellen“, berichtet Karl Josef Risch, Geschäftsführer von GHG. Bei der planmäßigen Abtrennung von drei Rohrsegmenten des äußeren Solrohres in 1.653 Metern Tiefe trat aufgrund dieses Fehlers Stickstoff in die Solrohrgarnitur ein. Durch das innere Solrohr – welches bei den geplanten Arbeiten an der Erdoberfläche drucklos und offen ist – traten 1.500 Kubikmeter Stickstoff zusammen mit rund 30 Kubikmetern Sole am Solkopf aus. „Bei richtigem Solespiegel hätte der Stickstoff nicht in das Solrohr eindringen können“, erklärt Risch. Bereits nach fünf Minuten konnte die Betriebsmannschaft den Austritt des Sole-Stickstoffgemisches durch das Aufschrauben eines Rohrverschlusses (Spülkappe) unterbinden.

„Die Freiwillige Feuerwehr Empelde war sehr schnell vor Ort“, sagt Risch. Die Einsatzkräfte haben dafür gesorgt, dass keine Sole vom Baustellengelände abfließen konnte bevor sie mit Saugwagen aufgenommen wurde. „Zwischen der Feuerwehr und GHG ging alles Hand in Hand“, so der GHG-Geschäftsführer. Zur Zusammenarbeit mit den Behörden berichtet Risch: „Noch am Freitagnachmittag benachrichtigten wir die Stadt Ronnenberg. Bürgermeister Wolfgang Walther wurde am frühen Abend vor Ort von mir persönlich informiert.“ Auch die Gespräche mit den zuständigen Behörden wie der Unteren Wasserbehörde (Region Hannover) und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) nahm GHG unverzüglich auf. Nach einer genauen Überprüfung der Anlagen auf der Baustelle der K5 gab das LBEG die Arbeiten am Samstag wieder frei.

Nachdem die Ursache für den Soleaustritt eindeutig geklärt war, traf GHG Vorkehrungen für die Zukunft. „Wir haben mit den beim Bau eingesetzten Fachunternehmen vereinbart, dass bei vergleichbaren Arbeiten zusätzlich der zuständige Bohrmeister die notwendigen Vorarbeiten überprüft“, berichtet Risch. Der Bohrmeister gehört einem anderen Unternehmen an, als die Mitarbeiter, die die Arbeiten ausführen. Durch Einführen dieses Vier-Augen-Prinzips unter den Mitarbeitern unterschiedlicher Auftragnehmer werden Fehler wie am Freitagnachmittag zukünftig verhindert.

Speicherbetrieb nicht betroffen

„Im Speicherbetrieb kann ein Ereignis wie am Freitagnachmittag ausgeschlossen werden“, betont GHG-Geschäftsführer Risch. Erstens gibt es keine vergleichbaren Arbeiten an den Kavernen, wenn diese als Erdgasspeicher genutzt werden. Zweitens besteht eine grundsätzlich andere – viel höhere – Sicherheitsphilosophie sobald in einer Kaverne Erdgas eingelagert ist. Zum Beispiel kommen dann immer Sicherheits-schleusen zum Einsatz, die einen Austritt von Stoffen verhindern.

_Hintergrund_
Am Freitagnachmittag kam es gegen 16 Uhr auf dem GHG-Gelände zu einem unvorhergesehenen Ereignis. Dabei trat auf der Baustelle der Kaverne K5 unerwartet ein Gemisch aus Sole (Salzwasser) und ungiftigem Stickstoff aus. Ein sehr lautes Zischgeräusches und eine aufsteigende Fontaine (mit circa 35 Meter Höhe) waren die Folge. GHG und die eingesetzten Fachunternehmen haben unverzüglich die notwendigen technischen Maßnahmen ergriffen; der Soleaustritt konnte nach etwa fünf Minuten unterbunden werden. Die zuständigen Behörden und Institutionen benachrichtigte GHG unverzüglich. Die Anwohner in direkter Nachbarschaft wurden durch Mitarbeiter der GHG sofort persönlich informiert; außerdem ließ GHG in einem größeren Radius (Bereich Grüner Ring, Hansastraße, Nenndorfer Straße) noch in der Nacht einen Anwohnerbrief mit dem aktuellen Sachstand verteilen. Auch auf der GHG-Internetseite waren Informationen bereits am Freitagabend verfügbar. Am Montagabend (12.12.2011) informierte GHG die Anwohner in Empelde mit einem weiteren Rundbrief über die Ursachen.

Die Kaverne K5 enthielt noch zu keinem Zeitpunkt Erdgas. GHG solt seit 2010 die zukünftige Speicherkaverne K5. Hierzu wird im Salzstock mit Wasser in mehr als 1.500 Metern Tiefe ein Hohlraum erstellt.

Stickstoff ist ungiftig, nicht brennbar und nicht explosiv. Unsere Atemluft besteht zu rund 80 Prozent aus Stickstoff.
 

Ihr Ansprechpartner:
Andreas Maslok;
Telefon (0511) 4 38 98-20 oder
E-Mail: info(at)gasspeicher-hannover.de